Kinder und Jugendliche verbringen heute weit weniger Zeit in der freien Natur als früher. Kinder, die wenig in der Natur spielen, arbeiten oder Sport treiben, haben in der Regel nur geringes Wissen über Umwelt, Natur und die Bedeutung natürlicher Ressourcen. Gleichzeitig gilt: Nur wer die Natur selbst kennen und ihren Reichtum schätzen lernt, handelt und lebt umweltbewusst und nachhaltig. Für entsprechende Impulse reichen schon ganz einfache Naturerlebnisse aus: der erholsame Waldspaziergang, eine Radtour, ein lustiger Rodelnachmittag.
Studien haben die wohltuende Wirkung von Natur auf die Psyche des Menschen nachgewiesen. Der Mensch entspannt, schaltet ab von Hektik und Alltag, senkt seinen Stresspegel. Natursport spielt in diesem Zusammenhang eine ganz besondere Rolle. Er ist der Gesundheit besonders dienlich, da nicht nur der Körper gefordert und gestärkt wird, sondern auch die Psyche durch den Aufenthalt in der Natur "auftankt". Studien über Freizeitaktivitäten in der freien Natur haben ergeben, dass die Erholung insbesondere durch das "Draußen sein" zustande kommt. Es kommt zu einer Stärkung von positiven Emotionen und zu positiven physiologischen Aktivitäten. Diese Veränderungen gehen mit einer verstärkten Aufmerksamkeit und Wahrnehmung einher, die wiederum Unmuts- und Stressgedanken reduzieren und blockieren.
Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland bewegen sich zu wenig und ernähren sich falsch. Sie verbringen ihre Freizeit vor Fernseher, Spielkonsole oder Computer. Analysen zeigen, dass ein durchschnittliches Grundschulkind pro Tag neun Stunden liegt, neun Stunden sitzt, fünf Stunden steht und sich nur eine Stunde bewegt. Daraus resultieren motorische Defizite und Übergewicht. 50 bis 65 Prozent aller Heranwachsenden zwischen 8 und 18 Jahren in Deutschland haben Haltungsfehler und Haltungsschwächen – eine alarmierende Zahl. Die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht sind vielfältig belegt. Experten erwarten eine Zunahme von Diabetes mellitus Typ 2, von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen und Gelenkverschleiß. Bewegungsmangel beeinflusst auch die Psyche und kann zu motorischer Unruhe, Ungeschick und Bewegungsunlust sowie emotionaler Labilität, Konzentrations- und Antriebsstörungen führen.
Kurz gesagt: Bewegung tut gut – und zwar nicht nur den motorischen Fähigkeiten, sondern auch der intellektuellen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Das gilt insbesondere für Bewegung in der freien Natur, die nicht nur Spaß und Freude macht, sondern gleichzeitig auch für Umwelt und Natur sensibilisiert.